Reparatur des Motors PSA EB2 (1.2 PureTech): eine Fallstudie von STS Warschau
PEUGEOT 308
Die Motoren der Serie EB2 (1.2 PureTech) des PSA-Konzerns kamen 2012 als moderne Alternative zur alten TU-Serie auf den Markt. Auf dem Papier sah alles ideal aus: ein kompakter 3-Zylinder-Motor mit geringem Kraftstoffverbrauch, Turbo-Versionen mit einer Leistung von bis zu 155 PS und Umweltfreundlichkeit. In der Praxis erlangten die PureTech-Motoren jedoch aufgrund einer Reihe von Konstruktionsmängeln schnell den Ruf eines „schwachen Glieds”. Meistens treten die Probleme nach 60.000 bis 80.000 km Laufleistung auf, aber es gab auch Fälle, in denen sie viel früher auftraten.
Die Hauptprobleme von PureTech

- Der Zahnriemen im Ölbad. Im Gegensatz zum klassischen Trockensystem steht der Riemen hier in ständigem Kontakt mit dem Motoröl. Der Hersteller begründete dies mit einer Verringerung der Reibung und einer besseren Wirtschaftlichkeit. Außerdem kann der Zustand des Riemens über den Öleinfüllstutzen kontrolliert werden.

In der Praxis beginnt der Riemen jedoch zu splittern, zu bröckeln und Staub zu produzieren, der die Ölkanäle verstopft. Infolgedessen arbeiten die Öl- und Vakuumpumpen im kritischen Modus. Dies kann zu einem Abfall des Öldrucks, einem Ausfall des Bremssystems und schweren Schäden führen.

- Ölverbrauch. Der Verbrauch kann bis zu 1 l pro 1000 km betragen – ein kritischer Wert für einen modernen Motor. Der Hauptgrund dafür ist das Festsetzen der Kolbenringe aufgrund von Ölverschleiß und hohen Betriebstemperaturen. Die Fahrer sind gezwungen, den Ölstand ständig zu kontrollieren und Öl nachzufüllen, da sie sonst Gefahr laufen, den Motor nach einigen tausend Kilometern „abzustellen”.
- Schwache Kurbelwellenhalbringe. Sie halten den Belastungen nicht stand und verursachen Axialspiel. Wenn dieser mehr als 0,5 mm beträgt, ist der Motor für den weiteren Betrieb nicht mehr sicher. Der Riemen kann von den Zahnrädern springen, die Ventile treffen auf die Kolben – die Folge ist eine vollständige Zerstörung des Zylinderkopfs. Das Schlimmste ist, dass die Halbringe nicht separat verkauft werden: Man muss den Block oder den Motor komplett austauschen.
- Fehlen von Hydraulikausgleichern. Die Ventile werden mit Hilfe von „Bechern” (kalibrierten Stößeln) eingestellt. Mit zunehmendem Verschleiß verlieren sie an Genauigkeit, sodass die Einstellung manuell vorgenommen werden muss. Für die Besitzer bedeutet dies zusätzliche Kosten und eine erschwerte Wartung. Wenn das Fahrzeug mit LPG ausgestattet ist, ist die thermische Belastung der Ventile höher, sodass eine Einstellung bereits nach 30–40 Tausend km erforderlich sein kann.
- Dünne Hülsen im Aluminiumblock. PSA hat aus Gründen der Leichtigkeit und Kompaktheit dünnwandige Gusseisenhülsen hergestellt. Diese verschleißen deutlich schneller, und Reparaturmaße sind nicht vorgesehen. Im Grunde genommen ist der Motor „Einweg“: Bei kritischem Verschleiß bleibt nur der Austausch.

- Integrierter Auslasskrümmer im Zylinderkopf. Diese Lösung beschleunigt das Aufwärmen des Motors, was gut für die Umwelt ist, erschwert jedoch die Reparatur erheblich. Bei einer Beschädigung muss der gesamte Zylinderkopf ausgetauscht werden, was für den Besitzer sehr kostspielig ist.
Fallbeispiel einer Motorreparatur von STS Warschau
In unsere Werkstatt STS in Warschau kam ein Peugeot 308, Baujahr 2018, mit einem 1.2 PureTech (EB2) Motor. Symptom: Die Öldruck-Warnleuchte leuchtete ständig.
- Zunächst wurde der Drucksensor ausgetauscht, aber das Problem blieb bestehen.

- Wir haben ein Manometer angeschlossen und festgestellt, dass der Öldruck deutlich unter dem Normalwert liegt.

- Es wurde beschlossen, den Motor zu zerlegen.
Ursache des Problems: Verstopfung des Einlasssiebs der Ölpumpe durch Bruchstücke des Zahnriemens. Die Gummibruchstücke blockierten fast vollständig die Ölzufuhr.


Der Besitzer hatte Glück – er hat sich rechtzeitig an unseren Service gewandt. In solchen Fällen kommt es häufig vor, dass:
- Verschleiß der Nockenwellen und ihrer Hälse. Ölmangel „zerstört“ schnell den oberen Teil des Motors.
- Verschleiß der Pleuellager und der Kurbelwelle. Selbst einige hundert Kilometer ohne Druck können zu einer kostspieligen Reparatur führen.
- Karbunklen auf den Kolben und Zerstörung der werkseitigen Zylinderlaufbuchsen. Verschlechtert die Abdichtung und erhöht den Ölverbrauch noch mehr.
- Verstopfung der Vakuumpumpe. Dies wirkt sich direkt auf das Bremssystem aus, verlängert den Bremsweg und erhöht das Unfallrisiko.

Durchgeführte Arbeiten
- Austausch des Zahnriemens. Beseitigung der Hauptursache des Problems und Vorbeugung weiterer Schäden.
- Austausch des Öldrucksensors. Zur Vermeidung von Fehlanzeigen.
- Diagnose der Turbine. Überprüfung auf Anzeichen von Ölmangel.
- Austausch von Motoröl und Filter. Nur mit der richtigen Zulassung PSA B71 2312.
- Ausbau/Einbau der Ölwanne und der Ölpumpe. Ermöglicht die Ermittlung der tatsächlichen Ursache für den Druckabfall.
- Austausch der Phasenregelventile (2 Stück). Wiederherstellung eines stabilen Gasverteilungsbetriebs.
- Austausch des Antriebsriemens. Umfassende Vorbeugung.
- Ausbau/Einbau der Vakuumpumpe. Kritischer Knotenpunkt für die Sicherheit.
- Motorwäsche und Computerdiagnose. Zur abschließenden Kontrolle.
Spezialwerkzeuge im Einsatz
Die Fachleute von STS verwendeten Spezialwerkzeuge für PSA:
- Befestigungsvorrichtungen für Nockenwellen und Spanner. Gewährleisten eine präzise Einstellung der Phasen beim Austausch des Riemens.
- Flyer-Stift. Ermöglicht die Fixierung der Kurbelwelle in der gewünschten Position.
- Set zum Druckabbau im Kraftstoffsystem. Erforderlich für eine sichere Demontage.
- Satz Stopfen. Wird zum Verschließen der Kanäle und zum Verhindern des Eindringens von Schmutz verwendet.
Darüber hinaus gibt es spezielle Geräte zur Überprüfung des Zustands des Zahnriemens, mit denen seine verbleibenden geometrischen Abmessungen überprüft werden können.

Tipps für Besitzer von Fahrzeugen mit PureTech-Motoren
- Wechseln Sie das Öl alle 8.000 bis 10.000 km. Verwenden Sie nur zertifiziertes PSA B71 2312. Andere Öle führen zu einer beschleunigten Zerstörung des Riemens.
- Überprüfen Sie regelmäßig den Ölstand. Am besten täglich, da das Gesamtvolumen nur 3,25 l beträgt.
- Wechseln Sie den Zahnriemen mindestens alle 60.000–80.000 km. Orientieren Sie sich nicht an den offiziellen Intervallen von 100.000–180.000 km.
- Achten Sie auf die Pumpen. Bei den geringsten Anzeichen eines Druckabfalls oder Problemen mit den Bremsen sollten Sie sofort eine Diagnose durchführen lassen.
- Kontrollieren Sie die thermischen Spalte der Ventile. Insbesondere, wenn Sie LPG verwenden.
Fazit
Der Motor 1.2 PureTech EB2 ist ein hervorragendes Beispiel für modernen „umweltfreundlichen” Motorenbau: sparsam, kompakt, aber mit geringer Sicherheitsreserve. Konstruktive Probleme machen ihn anfällig für langfristigen Betrieb.
Aber rechtzeitige Wartung, hochwertige Materialien und die Inanspruchnahme eines professionellen Service – wie im Fall unseres Kunden – können den Motor vor schwerwiegenden Folgen bewahren und seine Lebensdauer verlängern.
STS Warschau – wir führen professionelle Reparaturen moderner Motoren jeder Komplexität durch.