Reparatur von Hochspannungsbatterien von Elektro-Nutzfahrzeugen Nissan eNV200

Ein bekannter Logistikdienstleister brachte drei Elektrotransporter zur Reparatur, bei denen die Hochspannungsbatterien ausgefallen waren. In einem davon wurde die Batterie zerlegt. Wir haben die BBV zusammengestellt und diagnostiziert, defekte Module ausgetauscht und die Batterie ausgewuchtet.

Drei verschiedene, aber ähnliche Fälle mit dem gleichen Ergebnis

Wir wurden von einem sehr interessanten und anspruchsvollen Kunden angesprochen. Es handelt sich um ein in Polen bekanntes Lieferunternehmen. Als Lieferwagen nutzen sie hauptsächlich Nissan eNV200. Neben der Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit dieser Fahrzeuge nutzt unser Kunde einen weiteren Vorteil von Elektroautos: den niedrigen Schwerpunkt. Dieser ist besonders wichtig, da der Großteil der Sendungen aus optisch großen, aber leichten Kartons besteht, für deren Transport ein Fahrzeug mit großem Innenraum erforderlich ist. Allerdings sind solche Fahrzeuge in der Regel instabil und windanfällig – aber nicht bei Elektroautos, deren Batterien als zuverlässiger „Anker“ dienen, der den hohen Lieferwagen auf dem Boden hält.

Eines der Hauptprobleme beim Betrieb von Nutzfahrzeugen ist die hohe Kilometerleistung. In einem großen Unternehmen kommt noch hinzu, dass die Fahrzeuge keinen festen „Besitzer“ haben. Die Fahrer wechseln häufig und geben nicht immer die „Vorgeschichte“ des Fahrzeugs weiter. Bei Elektrofahrzeugen können auch chronische Probleme mit der Aufladung auftreten, da man die Fahrzeuge möglichst effizient nutzen möchte. Die Zeit reicht nicht immer für einen vollständigen Ladezyklus, was sich unweigerlich auf den Zustand der Hochvoltbatterien auswirkt.

Wir erhielten gleich drei Nissan E-NV200 Elektrofahrzeuge in Vollausstattung: langer Radstand und maximaler Aufbau. Alle drei hatten laut Angaben des Kunden Probleme mit der Batterie.

Im ersten Fahrzeug war die Situation klassisch. Es gab Probleme mit mehreren (genauer gesagt vier) Modulen, wir fanden die fehlerhaften Elemente und ersetzten sie. Wir haben die Hochvoltbatterie ausgewuchtet und aufgeladen und das fahrbereite Fahrzeug an den Kundenvertreter übergeben.

Bei dem zweiten Fahrzeug war die Situation interessanter. Die Vermutung, dass die Batterie defekt sei, hat sich nicht bestätigt, unsere Testergebnisse zeigten das Gegenteil. Auch dieses Fahrzeug haben wir an den Kunden übergeben – selbst bei STS.Electro kann man fahrbereite Fahrzeuge nicht reparieren.

Ganz ungewöhnlich war die Geschichte mit dem dritten Nissan E-NV200. Er wurde mit einer zerlegten Batterie zu uns in die Reparatur gebracht – die Module lagen im Laderaum. Vermutlich sollte dies nach Vorstellung des Kunden die Wiederherstellung des BEV erleichtern, aber in Wirklichkeit war genau das Gegenteil der Fall. Dieser Fall ist ein Beispiel dafür, wie schlecht sich Besitzer von Elektroautos manchmal über die Besonderheiten der Reparatur ihrer Fahrzeuge im Klaren sind.

Zwar ermöglicht der von unserer Werkstatt verwendete Prüfstand MS801 unserer Eigenmarke MSG Equipment die separate Messung und Aufladung jedes Moduls, doch wäre dies sehr zeitaufwendig – insgesamt hat die Hochspannungsbatterie 96 Zellen, sodass wir mehrere Tage dafür gebraucht hätten. Daher mussten wir zunächst die BBV zusammenbauen, um sie zu überprüfen. Die Ergebnisse des Tests zeigten, dass die Probleme in den Modulen 1, 38 und 76 lagen.

Wir haben diese drei Zellen ausgetauscht und die Batterie ausgeglichen. Das Ergebnis war eine Abweichung zwischen den Modulen von nur 15 mV – ein hervorragendes Ergebnis. Anschließend haben wir die Batterie in das Fahrzeug eingebaut und unter Last getestet.

Bei der Prüfung unter Last wurden jedoch auch in drei weiteren Modulen Defekte festgestellt: unter den Nummern 36, 46 und 80. Dabei gab es keine Beanstandungen hinsichtlich der Zellen, die bei der ersten Reparatur ausgetauscht worden waren. Wir haben drei weitere Module ausgetauscht, einen Ausgleich vorgenommen und die Batterie aufgeladen. Es wurden keine neuen Probleme festgestellt, sodass auch das dritte Fahrzeug an den Kunden zurückgegeben werden kann – er kann es wieder in Betrieb nehmen und die Pakete an die Empfänger ausliefern.

Fazit

Wie man sieht, spielt es für STS keine Rolle, um was für ein Fahrzeug es sich handelt: PKW oder LKW, Privatfahrzeug oder Firmenwagen. Jedes Fahrzeug mit jeder Art von Defekt wird professionell wieder fahrbereit gemacht – schnell und qualitativ hochwertig.